Pilotkurse für Lehrpraktiker:innen

Ein neues Kursformat

Der Einführungskurs für Lehrärztinnen und Lehrärzte ist u.a. eine Voraussetzung für die SIWF-Anerkennung als Praxisweiterbildner:in sowie für die Mitfinanzierung durch die Stiftung WHM oder eines der zahlreichen kantonalen Praxisassistenzprogramme.

Das Kursformat wurde in den letzten Monaten inhaltlich und didaktisch überarbeitet. Daher bieten wir am 31. Oktober 2024 in Luzern, am 07. November 2024 in Lugano und am 28. November 2024 in Bern das erste Mal einen eintägigen Kurs an. Der Kurs fokussiert sich neben Medizin-didaktische Inhalte auch auf wichtige Informationen rund um Organisation und Mitfinanzierung einer Praxisassistenz. Ebenfalls neu nehmen die kantonalen Praxisassistenz-Koordinator:innen am Kurs teil und vermitteln Ihnen wichtige Informationen über das kantonale Praxisassistenzprogramm. Durch die Mitwirkung der kantonalen Koordinator:innen stärken wir auch den regionalen kollegialen Erfahrungsaustausch. Sie profitieren so von der Vernetzung untereinander und dem direkten Kontakt zum Koordinator bzw. zur Koordinatorin.

Zielpublikum  

Fachärzt:innen Allgemeine Innere Medizin sowie Kinder- und Jugendmedizin, welche die Kriterien zur Anerkennung durch das SIWF erfüllen und bereit sind, an der erstmaligen Durchführung eines neuen Kursformates teilzunehmen.

Kursdauer      

Der eintägige-Kurs dauert von ca. 08.15 Uhr bis 17.00 Uhr. Weitere Informationen und das genaue Kursprogramm erhalten Sie wenige Wochen vor Kursbeginn. Es ist keine Übernachtung notwendig.

Kursziele        

1) Erwerben von notwendigen Kenntnissen und praktische Anwendung von medizinisch-didaktischen Prinzipien im Rahmen der Praxisassistenz.
Lernziele: Am Kursende…

  • kennen die Teilnehmenden Prinzipien der Erwachsenenbildung und können diese in ihre Lehrtätigkeit integrieren.
  • verstehen die Teilnehmenden die Prinzipien der kompetenzbasierten medizinischen Weiterbildung.
  • kennen die Teilnehmenden die Grundlagen der aktuell gültigen Weiterbildungsordnung und des fachspezifischen Weiterbildungsprogramms.
  • sind die Teilnehmenden in der Lage, eine Lernzielvereinbarung mit ihrer Praxisassistenzärzt:in abzuschliessen
  • können die Teilnehmenden die verschiedenen Supervisionsstufen in den Praxisalltag integrieren.
  • beschreiben die Teilnehmenden Komponenten des effektiven Feedbacks und wie sie diese in verschiedenen Lernsituationen einsetzen.
  • können die Teilnehmenden die Patientenvorstellung der Praxisassistenzärzt:in nach dem SNAPPS- und One Minute-Preceptor-Modell strukturieren.
  • erkennen die Teilnehmenden Lernsituationen zur Anwendung von Arbeitsplatz-basierten Assessments (z.B. miniCEX, DOPS) und können damit Lernfortschritte ihrer Praxisassistenzärzt:in
    erfassen.
  • können die Teilnehmenden die Unterschiede von Entrustable Professional Activities (EPAs) und traditionellen Lernzielen erklären.

2) Aufbau einer kollegialen Beziehung mit der Praxisassistenzärzt:in, die eine gegenseitige Bereicherung und eine qualitative Verbesserung der Patientenbetreuung ermöglicht.
Lernziele: Am Kursende…

  • können die Teilnehmenden in ihrer Praxis eine Lerner-zentrierte und sichere Lernumgebung einrichten.
  • haben die Teilnehmenden verschiedene Strategien erprobt, damit sie zu ihrer Praxisassistenzärzt:in eine, auf gegenseitige Wertschätzung beruhende und auf die ihre Lernbedürfnisse ausgerichtete Beziehung aufbauen können.
  • erkennen die Teilnehmenden schwierige Lernsituationen rechtzeitig und gehen auf die Lernbedürfnisse der Praxisassistenzärzt:in ein.

3) Fähigkeit, in der Dreiecksbeziehung von Lehrärzt:in, Assistenzärzt:in und Patient:in Lehre und medizinische Behandlung zu verwirklichen.
Lernziele: Am Kursende…

  • gestalten die Teilnehmenden ihre Praxis- und Lehrtätigkeit nach den Prinzipen der sogenannten Triangulation (Ärzt:in-Patient:in-Praxisassistenzärzt:in).
  • haben die Teilnehmenden verschiedene Möglichkeiten erprobt, wie sie andere Teammitglieder (MPAs, andere Ärzt:innen) und Patient:innen in die Lehre einbeziehen.

4) Vermittlung von haus- und kinderärztlichen Kompetenzen (Wissen, Fertigkeiten, sowie Haltungen, Werten und Grundsätze der Grundversorgung)
Lernziele: Am Kursende…

  • haben die Teilnehmenden über die wichtigsten Kompetenzen als Grundversorgende reflektiert, welche sie ihrer Praxisassistenzärzt:in vermitteln wollen.
  • haben die Teilnehmenden über ihre Kompetenzen als Lehrärzt:in und Rollenmodel reflektiert


5) Erlangen von Kompetenzen zur Organisation einer Praxisassistenz.
Lernziele: Am Kursende…

  • können die Teilnehmenden die organisatorischen Rahmenbedingungen einer Praxisassistenz (Mitfinanzierungsformen, Anforderungen an Lehrärzt:in, Anforderungen an
    Praxisassistenzärzt:in) in die Planung einer Praxisassistenz
    integrieren.
  • kennen die Teilnehmenden verschiedene Strategien, wie sie eine Praxisassistenz in der eigenen Praxis mit Einbezug des Praxisteams organisieren (inkl. Einführung, Ankündigung einer PA, Sprechstundenaufbau, etc.).
  • kennen die Teilnehmenden wie eine Praxisassistenz dokumentiert und evaluiert wird.

Fortbildungscredits

Die Kurse haben die Anerkennung von Fortbildungsveranstaltungen durch das SIWF erhalten.

Das erfolgreiche Absolvieren des Kurses ist mit 11 Credits anrechenbar.

Diese Credits können von allen Ärzt:innen im Rahmen der «erweiterten Fortbildung» verwendet werden.

Organisation

Stiftung WHM

Kursleitung 

Dr. med. Cornelia Biner, MME; KD Dr. med. Marilù Guigli Poretti, MME; Dr. med. Daniel Ackermann; Reka Veress-Daugaard, MME; kantonale Programmleiter:innen LU, BE, SO und TI

Weitere Auskünfte erhalten Sie unter:
Tel. 031 371 84 04
E-Mail: info@whm-fmf.ch